Tag für Tag werden Medikamente um die ganze Welt geschickt. Dieser Transport unterliegt allerdings strengen Richtlinien. Das Würzburger Unternehmen va-Q-tec hat sich unter anderem hierauf spezialisiert – und arbeitet nun mit Studierenden der WiWi-Fakultät zusammen.
Va-Q-tec bietet eine Lösung zum einwandfreien Transport von temperatursensitiven Produkten an. Mittlerweile ist die börsennotierte Firma Weltmarktführer in der Herstellung von Kühlcontainern. Diese werden beispielsweise zum Transport von Arzneien und biotechnologischen Präparaten verwendet.
Va-Q-tec ist als eine Ausgründung des Zentrums für angewandte Energieforschung (ZAE) folglich eng mit der Universität und der Stadt Würzburg verbunden. Dabei spezialisierte sich das Unternehmen anfangs auf die Herstellung und Entwicklung von umweltfreundlichen und energiesparenden Vakuum-Isolationspanelen.
Auf Basis dieser Technologie entwickelte va-Q-tec weitere Produkte und Dienstleistungen. So zum Beispiel spezielle Kühlakkus und Container. Dadurch existiert heute ein mittlerweile weltweites Netz von speziellen Containern zum Vermieten. Den Unternehmen der Pharmaindustrie bietet va-Q-tec somit eine auf jedes Produkt individuell zugeschnittene Transportlösung.
Richtiges Timing ist bei va-Q-tec entscheidend
Doch wie kann va-Q-tec sicherstellen, dass sie zur richtigen Zeit, die richtige Menge an Containern am richtigen Ort hat? Wie gewährleistet man optimale Transportbedingungen und einen konstanten Temperaturbereich? Wie kann man den Ausfall von Transportcontainern verhindern?
In einem gemeinsamen Projekt mit dem Lehrstuhl für Logistik und quantitative Methoden und dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement sollen Antworten auf diese Fragen gefunden werden.
Im Zuge des aktuellen Forschungsschwerpunktes “Data-Driven Operation Managements” stellt das Würzburger Unternehmen den Lehrstühlen Daten zur Verfügung. Das vierköpfige Projektteam um Prof. Dr. Richard Pibernik und Prof. Dr. Christoph Flath erstellt auf Basis dieser Daten Modelle. Dadurch optimieren diese das Qualitätsmanagement und den Fluss des Netzwerkes. Im Zuge des Projektes wurden insgesamt drei Teilprojekte identifiziert und vier Abschlussarbeiten vergeben. Somit wird den Studierenden die Möglichkeit geben praxisnahe wirtschaftliche Problemstellungen zu lösen.
Anstoß durch Vortragsreihe
Das Projekt entsprang der Vortragsreihe “Vorstände und Geschäftsführer*innen berichten aus der Praxis”, bei der der Vorstandsvorsitzende von va-Q-tec, Dr. Joachim Kuhn, bereits einen Einblick in das Geschäft gegeben hatte. “Wir sammeln momentan unwahrscheinlich viele Daten. Das ist […] ein großer Datenberg – den müssen wir uns jetzt mal anschauen”, erklärte er bei seinem Vortrag. Somit der perfekte Anknüpfungspunkt für das Team um Professor Pibernik und Professor Flath.
Von Jana Niemeyer und Peter Wolf