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Dominik Gretschel auf dem Weg zur Arbeit. Bild: Ruven Fahlteich

Studieren mit Job: Morgens Uni, abends Security

Um über die Runden zu kommen, nehmen viele Studierende Nebenjobs an – bisweilen in eher ungewöhnlichen Branchen. So wie Dominik Gretschel. Er arbeitet als Security.

Dominik Gretschel hat einen langen Uni-Tag hinter sich. Vorlesung, Lernen, die Uhr zeigt 22 Uhr. Doch für Dominik geht es weiter zur Arbeit. Er arbeitet nebenberuflich in einer Sicherheitsfirma.

Dominik studiert im Master an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und ist ein sehr ambitionierter Student. “Man kann es sich gut mit dem Studium einteilen”, lobt Dominik die Flexibilität bei seiner etwas anderen Nebentätigkeit. Die Security-Firma, für die er arbeitet, hat ihren Sitz in Würzburg. Sie wird häufig für Konzerte und Volksfeste gebucht. Das Unternehmen sorgt aber auch in einer Flüchtlingsunterkunft für die ausreichende Sicherheit der Bewohner.

“Ein großer Pluspunkt des Nebenjobs ist die flexible Einteilung der Arbeitszeiten”, sagt Gretschel. Als geringfügig Angestellter gibt er in dem Planungssystem seine Verfügbarkeiten ein. Dementsprechend wird er für die kommenden Wochen eingeteilt. Dominik kann sich die Zeit zum Studieren gut einteilen und nur dann arbeiten, wenn er Zeit hat.

Als Security in einer Flüchtlingsunterkunft

Die meiste Zeit der Arbeit verbringt Gretschel im Flüchtlingsheim. “Die Interaktion mit den Menschen hier gefällt mir am Besten”, schildert der angehende Volkswirt seine Arbeit. Es gibt einiges zu tun in der Unterkunft. Dominik muss Kontrollgänge durchführen, Besucher protokollieren und wenn ein Bewohner ein Problem hat, gemeinsam versuchen eine Lösung zu finden. Doch auch andere Events machen ihm Spaß, wie der Hafensommer in Würzburg oder die Volksfeste. “Das bisher Beste aber war bei den Dreharbeiten für den Film Lommbock am Set zu arbeiten”, sagt er. Dominik und seine Kollegen sperrten Drehorte ab und sorgten für die Sicherheit der Filmcrew.

Doch welche Fähigkeiten sollte man für den Job mitbringen? Gute Kommunikation und ein gewisses soziales Verhalten, sagt Dominik. Natürlich sei auch Selbstvertrauen und Selbstsicherheit wichtig. Als Sicherheitskraft auf einer Veranstaltung muss Dominik darauf achten, dass sich die Besucher an die Hausordnung halten. “Als Sicherheitskraft muss man hin und wieder den Personen deutlich sagen, wie sie sich zu verhalten haben. Das muss aber immer auf einer freundlichen Basis geschehen”, sagt Dominik. Und was natürlich auch wichtig sei: Flexibilität. “Es läuft nicht immer so wie geplant”, weiß Dominik aus Erfahrung.

Großveranstaltungen und ihre Tücken

Gerade bei großen Veranstaltungen ist die Planung mitunter sehr komplex. Es kann vorkommen, dass die Anweisungen nicht eins zu eins umsetzbar sind. Die Gegebenheiten können sich kurzfristig ändern und die Sicherheitskräfte müssen darauf schnellstmöglich reagieren. Das kann zum Beispiel vorkommen, wenn bei einer Veranstaltung Politiker zu Besuch sind.  Da verschiebt sich schon mal der Zeitplan oder Programmpunkte werden getauscht.

Dominik übt den Nebenjob nun bereits seit über drei Jahren aus und ist damit sehr zufrieden. “Es macht immer noch Spaß, auch wenn man manchmal müde in die Uni geht”, sagt er. Zu der Nebentätigkeit als Security ist er durch seinen Bruder gekommen, der in der Firma arbeitet. Dominik arbeitet durchschnittlich vier bis sechsmal im Monat. In den Semesterferien arbeitet er mehr, in der Prüfungsphase fast gar nicht: “Da muss ich mich auf das Lernen konzentrieren.”

Die Einsatzzeiten sind mit der Geschäftsleitung abgesprochen, die viel Rücksicht auf ihre Studenten und deren Lernphasen nimmt. Früher waren typische Studentenjobs Kellnern oder in einem Supermarkt arbeiten. Das ist zwar heutzutage immer noch der Fall aber das Spektrum hat sich stark erweitert, wie man an Dominik erkennen kann. “Durch den Nebenjob kann man einiges für sein weiteres Leben mitnehmen”, sagt Dominik.

Von Ruven Fahlteich