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Warum es wichtig ist Ideen aufzuzeichnen, erklärte Designer Tobias Greissing am IGZ. Foto: Laura Wieler.

Visual Thinking: Kommunikation durch Zeichnungen

Wie bringe ich meine Visionen auf Papier? Eine Antwort auf diese Frage bietet das Konzept des sogenannten “Visual Thinking”. Die Idee dahinter: jeden Einfall aufmalen. Im Innovations- und Gründerzentrum fand kürzlich ein Workshop dazu statt.

“Denken mit Stift und Papier” – unter diesem Motto stand der Vortrag von Tobias Greissing am 20. Juni 2018. Der ehemalige Autodesigner richtete sich im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) an alle Interessenten des visuellen Denkens – von Studenten über Kinderbuchautoren bis hin zu Unternehmern.

Klarheit und Struktur dank Visual Thinking

Zu Beginn des Workshops verdeutlichte Greissing das Ziel des visuellen Denkens: “Durch das Aufzeichnen unserer Gedanken und Ideen machen wir diese für uns und auch für andere sichtbar.” Er rät dazu Zusammenhänge mithilfe von Stift und Papier in Zeichnungen darzustellen. Somit kann es gelingen, Struktur und Klarheit in komplexe Themen zu bringen.

Tobias Greissing - Referent für Visual Thinking. (Foto: Laura Wieler)
Tobias Greissing – Referent für Visual Thinking. (Foto: Laura Wieler)

Während des Seminars wurde jeder theoretische Aspekt mit praktischen Übungen verknüpft. Die Teilnehmer zeichneten Piktogramme und arbeiteten dabei mit verschiedenen Schriftarten. Greissing legte besonderen Wert auf schnelles Festhalten der Gedanken, „ohne viel nachzudenken“.

“Wir machen hier keine Kunst”, betonte der Gestalter die Wichtigkeit der simplen graphischen Gedankenwiedergabe. Eine der Übungen: mit geschlossenen Augen oder der schwachen Hand ein Tier oder Auto skizzieren. Die Aufgabe verdeutlichte: Bereits sehr einfache Zeichnungen können für jeden verständlich sein.

Zeitersparnis und Effizienzmaximierung

In der heutigen Gesellschaft, in der viele Menschen über Zeitmangel klagen, ist es wichtig, effiziente Möglichkeiten der Kommunikation zu entwickeln. Die Methode des Visual Thinking kommt laut Greissing dabei in unterschiedlichsten Branchen zum Einsatz: “Sogar in Konditoreien wird Visual Thinking angewendet.” Zum Beispiel dann, wenn Mitarbeiter Ideen für neue Torten haben. Aufmalen, aufhängen – und der Chefkonditor hat einen Pool an Ideen, auf den er bei nächsten Tortenkreationen zurückgreifen kann.

Standardprogramm in Unternehmen?

Das Visual Thinking kann in verschiedensten Unternehmen eingesetzt werden, um somit Ideen schnell zu vermitteln, sagt Greissing. Einzig: Die Methode müsse aber zuerst von den Mitarbeitern erlernt werden. “Üben, üben, üben”, wiederholte sich der Designer deshalb mehrmals während des Workshops. Sein Ziel ist es, die visuelle Sprache noch mehr Menschen zu vermitteln. Für die Zukunft plant er weitere Workshops.

Von Laura Patricia Wieler