Am 14. Juni referierte der Rechtsanwalt Carsten Lexa im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) zum Thema Unternehmensgründung. Der Europajurist gab Tipps, welche Gesellschaftsform für das erste eigene Unternehmen die richtige ist.
Von Nina Krutsch
Im Rahmen des dreiteiligen Seminars “Keine Klagen – Wertvolle Ratschläge für Unternehmensgründer” war Carsten Lexa vergangenen Donnerstag das dritte und somit letzte Mal zu Besuch im IGZ Würzburg. Er teilte seine Erfahrungen und sein Know-how im Bereich der Unternehmensgründung mit interessierten Zuhörern. Die vorherigen Veranstaltungen der Reihe waren bereits ein voller Erfolg. Auch dieses Mal war der kleine Kursraum mit zwölf Teilnehmern voll besetzt. Dabei reichte das Publikum vom frischen Uni-Absolventen mit Start-up-Idee bis hin zur 43 Jahre alten Mutter, die ihren Erfahrungsschatz erweitern möchte.
Welche Gesellschaftsform zu meinem Unternehmen passt
GmbH, OHG, KG, AG, UG, GmbH & Co. KG: Das Angebot ist vielseitig, die endgültige Wahl dafür umso schwieriger. Die Entscheidung für eine der Rechtsformen ist für unerfahrene Neugründer mit zahlreichen Fragen verbunden. Aus diesem Grund führt der erste Schritt oft zum Steuerberater. “Der Steuerberater rät den Unternehmensgründern in 90 Prozent der Fälle zu einer GmbH”, sagt Lexa. Der Grund bestehe darin, dass eine GmbH einfach zu gründen und die Einrichtungskosten mit 1.000 bis 2.000 Euro relativ gering seien. Im Vergleich dazu sind die Formen der GmbH & Co. KG oder AG deutlich kostenintensiver.
Doch ist die GmbH wirklich immer die beste Wahl? Lexa verneint das. Es gebe noch zahlreiche weitere Faktoren, die bei der Wahl berücksichtigt werden sollten. Dementsprechend präsentierte der Jurist seinen Zuhörern eine detaillierte Erklärung zu sämtlichen Gesellschaftsformen und ihre Vor- und Nachteile. Besonderer Fokus lag dabei auf der offenen Handelsgesellschaft (OHG), der GmbH, der Kommanditgesellschaft (KG) und der Unternehmergesellschaft (UG) und deren jeweiligen Haftungsbeschränkungen.
Besteuerung mitentscheidend
Aber nicht nur die Haftung ist relevant, auch die Besteuerung der Gesellschaftsformen kann von großer Bedeutung sein. Dabei rechnete Lexa mit seinen Zuhörern diverse Praxisbeispiele zur intelligenten Besteuerung durch. Dabei stellte sich heraus, dass die GmbH gerade an dieser Stelle oftmals große Schwächen aufweist.
Zum Abschluss präsentierte Lexa die wichtigsten Inhalte von Gesellschaftsverträgen und die Kriterien für die persönlich beste Gesellschaftsform. Aber was ist sie denn nun? Die beste Gesellschaftsform? Nachdem die Komplexität des Themas dargestellt wurde, liegt die Antwort auf der Hand: Es gibt sie nicht. “Die eine beste Gesellschaftsform gibt es nicht”, sagt Lexa. “Man muss für sich selbst die perfekt zugeschnittene Gesellschaftsform herausfiltern und an die eigenen individuellen Bedürfnisse anpassen.”
Weitere Informationen rund um das Thema Unternehmensgründung veröffentlich Carsten Lexa als Autor auf dem Blog Basicthinking oder auf dem YouTube-Channel seiner Kanzlei.