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Von Würzburg liefert va-Q-tec Thermoboxen in die ganze Welt. Foto: Claudio Höll.

Va-Q-tec: Erfolgreich in der Isolationsbranche

Seit diesem Semester veranstaltet die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät die Vortragsreihe „Geschäftsführer und Vorstände berichten aus der Praxis.“ Am 18. April 2018 fand der zweite Vortrag der Reihe im Audimax der Universität Würzburg statt. Zu Gast war dieses Mal Dr. Joachim Kuhn, Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender der Firma va-Q-tec.

Wettbewerbsvorteil: Vakuumisolationspaneele

Das Unternehmen mit Sitz in Würzburg ist auf Dämmstoff spezialisiert; genauer gesagt auf die selbstentwickelte Technologie zur Vakuumdämmung. Die sogenannten Vakuumisolationspaneele („VIP“) von va-Q-tec haben den Vorteil, dass sie besonders platzsparend sind. Nach Angaben des Unternehmens brauchen sie zehnmal weniger Raum als Alternativen der Konkurrenz, könnten dabei jedoch die gleiche Leistung erbringen. Die Isolationspaneele sind überwiegend in Kühlschränken vorzufinden. In den kommenden Jahren möchte das Unternehmen die Paneele aber auch verstärkt in der Gebäudedämmung einsetzen.

Ein erfolgreiches Geschäftsmodell

Dabei ist der Umsatz von va-Q-tec seit der Gründung im Jahr 2001 stetig gewachsen. Aktuell beschäftigt va-Q-tec rund 400 Mitarbeiter weltweit. Der Erfolg liegt unter anderem auch an dem Geschäftsmodell der Firma. Neben einer individuellen Betreuung der Kunden entwickelte das Unternehmen die Option, hauseigene Thermoboxen zu mieten. Diese Thermoboxen basieren ebenfalls auf der Technologie der Vakuumisolationspaneele. Sie kommen vor allem beim Transport von Medikamenten zum Einsatz. Diese sind oftmals bis zu vier Tage unterwegs und müssen eine konstante Temperatur halten. Andernfalls nehmen die Wirkstoffe Schaden. Mittlerweile sind rund 1.500 dieser Thermoboxen im Umlauf. Joachim Kuhn sagt: Bis zum Ende des Jahres 2018 soll die Zahl auf 2.000 steigen.

Damit auch jede Thermobox an ihren vorhergesehenen Platz kommt, hat das Unternehmen inzwischen eine eigene Infrastruktur aufgebaut. Gerade in Europa, Großbritannien und den USA gibt es sogenannte „Droppoints“ und „Hubs“ – riesige Lagerhallen, in denen die Boxen untergebracht werden. Diese gewährleisten, dass die Boxen auf Anfrage schnell zur Verfügung stehen. Die Aufträge kommen nicht nur aus Deutschland, sondern dem internationalen Markt.

2016 ging va-Q-tec an die Börse. Der Aktienkurs lag zu Beginn bei rund zwölf Euro und stieg bis heute (Stand: 20. April 2018) auf rund 18 Euro.

Für die Zukunft erhofft sich Joachim Kuhn einen weiteren Ausbau der Firma und schnellere Prozessabläufe. Gerade für letztere benötigt das Unternehmen Fachkräfte im Bereich der IT.

Kuhns abschließender Rat an alle Zuhörer: An die eigenen Ideen glauben. Wenn man sich sicher ist, dass man mit seiner Technologie etwas verändern kann, sollte man daran festhalten. Gerade im heutigen Weltmarkt erfordert es Verständnis und einen Blick für Probleme. Das Wichtigste seien jedoch Mut und der Glaube an sich selbst.

Von Robert Müller