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10 Bausteine für unternehmerischen Erfolg - präsentiert von Michael Bernhardt, Vorstandsmitglied der Bilfinger SE. Foto: Anna-Elena Schüler

Michael Bernhardt: Über die Wertschätzung der Mitarbeiter bei Bilfinger

Die Wertschätzung der eigenen Mitarbeiter ist nach Ansicht von Bilfinger-Personalvorstand Michael Bernhardt eine der wichtigsten Voraussetzungen für Führungskräfte von Unternehmen. Das betonte er bei einem Vortrag über seinen Betrieb am 9. Mai 2018 vor Studenten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Der Vortrag war Teil der Reihe „Vorstände berichten aus der Praxis“ an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.

Von Anna-Elena Schüler

Der Fokus liegt auf Chemie und Petrochemie

Bernhardt ist seit 2015 Personalvorstand bei der Bilfinger SE, einem international tätigen Bau- und Industriedienstleister mit einem jährlichen Umsatz von etwa vier Milliarden Euro. Mit seinen Fokusbranchen Chemie und Petrochemie bedient Bilfinger Europa, Nordamerika und den Nahen Osten. Zum Kerngeschäft zählen Engineering und die Instandhaltung von Industrieanlagen.

Es geht um das Wir

Mehr als 35.000 Menschen arbeiten für das Unternehmen. Als Führungskraft trägt Michael Bernhardt ihnen gegenüber Verantwortung. Diese Aufgabe bereitet dem Vorstand durchaus Freude. Sein Anspruch im Leben sei es, etwas zu bewegen, sagte er den Studenten. Wenngleich es in einem Traditionsunternehmen wie Bilfinger nicht immer einfach sei, die Unternehmenskultur zu verändern, wie Bernhardt zugab. Sein Credo: „Es geht nicht um das Ich, sondern um das Wir.“

Bernhardt strebt deshalb neue Visionen an. Dafür sind seiner Überzeugung nach zehn Grundsätze besonders wichtig. Zum Beispiel die Analyse der eigenen Stärken und Schwächen. Die helfe dabei, die Angestellten besser zu verstehen. Ebenso wichtig sei es, die Mitarbeiter in die Geschäftsprozesse einzubeziehen und vor allem jungen Kollegen regelmäßig Feedback zu geben.

Vor allem hierin sieht der Vorstand einen zentralen Baustein unternehmerischen Erfolgs. „Jeder Mensch braucht Anerkennung“, betonte Bernhardt im Audimax. Es sei unabhängig vom jeweiligen Aufgabengebiet der Mitarbeiter wichtig ihnen mit Wertschätzung zu begegnen. Bernhardt empfiehlt: Nicht auf die Schwächen achten, sondern die „Stärken stärken“. Gerade Führungskräfte rät er zu einer optimistischen Grundeinstellung. Aufgrund der Vielzahl an Herausforderungen investiere er viel Zeit und Energie in seinen Job – darum sei es gerade als Vorstand wichtig, Spaß an der eigenen Tätigkeit haben.

Führungsgrundsätze sind unternehmensspezifisch

Michael Bernhardt ist sich bewusst, dass seine Grundsätze für die Führung eines Unternehmens nicht allgemeingültig sind. Für Bilfinger aber scheinen sie sich zu bewähren. Momentan befindet sich das Unternehmen noch in einer Stabilisierungsphase. Die Umstrukturierung der Unternehmenskultur wird nach Bernhardts Einschätzung deshalb noch einige Jahre dauern.